Pfefferminzia entwickelt sich weiter, mit Pfefferminzia.Pro. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die Brücke ist zwischen redaktionellen Inhalten, technologischer Infrastruktur und Maklerpraxis. Die Pfefferminzia-Gesellschafter Matthias Heß und Jan Roß erklären das Projekt im Interview – und auf der DKM in Dortmund.
Pfefferminzia: Mit Pfefferminzia.pro bringt ihr jetzt eine Plattform an den Start. Welche Idee steckt dahinter?
Matthias Heß, Gesellschafter und Geschäftsführer Pfefferminzia: Pfefferminzia.pro ist der evolutionäre Schritt vom klassischen Fachmedium zur aktiven Service- und Kommunikationsplattform für Makler. Die Idee ist, Inhalte, Tools und Prozessunterstützung zu bündeln, sodass Makler nicht nur informiert werden, sondern unmittelbar handlungsfähig werden. Wir wollen über reinen Journalismus hinausgehen und als Ermöglicher auftreten: Inhalte aus der Redaktion, bei Bedarf automatisiert umsetzbar für Endkundenkommunikation, Marketing oder interne Prozesse.
Jan Roß, Geschäftsführer Perspektiven Management und Mit-Gesellschafter Pfefferminzia: Ich sehe Pfefferminzia.pro als Antwort auf die strukturellen Herausforderungen im Maklermarkt – Margendruck, Effizienzbedarf, zunehmende Automatisierungsanforderungen. Mit dieser Plattform schaffen wir eine Art „Werkzeugkasten“, der Maklern ermöglicht, technologisch aufzuschließen und Wettbewerbsvorteile zu realisieren – ohne, dass sie selbst alle Bausteine teuer entwickeln müssen. Die Plattform soll Brücke sein zwischen redaktionellem Know-How, technologischer Infrastruktur und Maklerpraxis.
Was kann diese Plattform?
Heß: Pfefferminzia.pro wird mehrere Module enthalten.
- Content-Bereitstellung: Artikel, Analysen, Grafiken – aufbereitet, um sie in Marketing- und Kundenkommunikation zu verwenden.
- Individualisierung & Automatisierung: Werkzeuge, die Inhalte automatisch in Newsletter, Social-Media-Posts oder Kundenbriefe übersetzen, individualisieren und ausspielen.
- Integrationen & Schnittstellen: Insbesondere smarte und neue Tools werden wir kuratiert mit Vorteilen gemeinsam mit Partnern zur Verfügung stellen.
Ziel ist eine Plattform, auf der Makler Inhalte und Prozesse nutzen können und nicht nur konsumieren.
Roß: Die Plattform kann strategisch Maklern, Dienstleistern und Versicherern helfen, zueinander zu finden und gemeinsam kundenorientierter zu agieren. Wir können damit zum Beispiel Produkte von Kampagnenplanung über Ausspielung bis zur Erfolgsmessung orchestrieren. Wir können die Maklerkommunikation in eine Kundenkommunikation überführen. Der Marktplatz für Tools & Drittanbieter, der an den Beratungskreislauf von Maklern angepasst ist, hilft, modulare Dienste zu nutzen. Es geht nicht um ein wildes Sammelsurium an unterschiedlichen Tools. Außerdem fördern wir durch die Community beziehungsweise das Netzwerkelement Austausch, Best Practices, Peer Content und Feedback-Loops. Die Stärke liegt darin, dass alles und alle ineinander verzahnt sind – nicht viele Insellösungen, sondern eine durchgängige Plattform.
Warum sollten Makler so eine Plattform brauchen?
Heß: Die Situation im Markt zwingt dazu. Margen sinken, Effizienz wird zum Überlebensfaktor. Viele Makler investieren heute viel Zeit, um Inhalte selbst zu produzieren oder Tools einzeln zusammenzusuchen. Pfefferminzia.pro bietet die Möglichkeit, diese Aufgaben zu delegieren oder zu automatisieren – so bleibt mehr Raum für die beratungsrelevanten Kernaufgaben. Außerdem: Wenn ein Makler Inhalte nutzt, die redaktionell geprüft und hochwertig sind, stärkt das seine Außenwirkung und Glaubwürdigkeit. Mit weniger Aufwand mehr Wirkung.
Roß: Wer heute digital und in der Kundenorientierung nicht auf Augenhöhe agieren kann, wird bei Kunden und im Wettbewerb langfristig Nachteile haben. Unser Anspruch ist es, dem unabhängigen Makler Zugang zu smarten Tools und Content-Lösungen zu liefern, mit denen das Maklerunternehmen weiterhin professionell und kundenorientiert tätig werden kann. Als zentrale Plattform können wir zudem Skaleneffekte erzielen und die Potenziale der großen Maklergemeinschaft nutzen.
Wie lange habt ihr an dieser Plattform gewerkelt?
Heß: Wir sind in der konkreten Konzeptionsphase mit unserem Partner German Wahnsinn jetzt schon ein paar Monate aktiv. Mit dem Thema an sich haben wir uns schon länger beschäftigt. Für uns ist es wichtig, viel Feedback im Vorfeld durch persönliche vertrauliche Gespräche einzuholen, was uns ebenfalls die vergangenen Monate beschäftigt hat. Da wir nicht als Startup starten bauen wir Funktionen und neue Tools parallel zu unserem Tagesgeschäft aus, welches wir auch stetig mit neuen Medien und Inhalten weiterentwickeln.
Roß: Aktuell nehmen wir viel Geschwindigkeit in dem Thema auf. Nachdem wir nach der ersten Idee vor einigen Monaten erst einmal von der groben Idee ins Feine kamen und erste Mitstreiter gewonnen haben, konnten wir in den letzten wenigen Wochen intensiv an der Umsetzung, den Details in der Technologie arbeiten, sodass nun nach erstem Prototyp die ersten Teilanwendungen schon stehen.
Mit wem arbeitet ihr an Pfefferminzia.Pro?
Heß: Wir arbeiten mit einem breiten Team aus unserer Redaktion, unserem Content-Team, einem erfahrenen Softwarehaus sowie unserem Partner German Wahnsinn, mit dem wir dieses Projekt gemeinsam entwickeln. Dazu kommen eng mit uns verbundene Partnerunternehmen aus Medien und AI-Kompetenz. Daneben haben wir Makler und Netzwerkpartner, die als Beta-Nutzer und Feedbackgeber eingebunden sind. Der Input aus der Praxis ist uns sehr wichtig.
Roß: Ich habe zusätzlich strategische Partner eingebracht – Technologiepartner mit Erfahrung in CRM, KI-Funktionen, Automatisierung. Außerdem Maklernetzwerke und Versicherer, die uns mit Anforderungen und Use Cases versorgen. Wir treten nicht völlig allein an, sondern kooperieren bewusst mit marktbekannten Akteuren, Startups und Versicherern, die Kompatibilität und Reichweite ermöglichen. Nur so wird es eine echte Plattform.
Ein Teil des Projekts ist der „Content-Buddy“, also der Kumpel für Inhalte. Was können wir uns darunter vorstellen – und was genau soll er Maklern abnehmen?
Heß: Der Content-Buddy ist eine Art intelligenter Assistent, der redaktionelle Inhalte so transformiert und aufbereitet, dass Makler sie direkt verwenden können. Er nimmt Maklern Last ab wie:
- Umwandlung eines Fachartikels in einen Kundenbrief, Newsletter oder Beitrag für Social Media,
- Anpassung in Stil, Tonalität, Layout,
- automatische Segmentierung und Ausspielung,
- Vorschläge für Überschriften, Call-to-Actions, visuelle Gestaltung.
Der Makler sieht das Resultat, kann es individuell editieren, und kann es mit einem Klick versenden – ohne selbst komplett neu produzieren zu müssen.
Roß: Der Buddy dient als Übersetzer zwischen fachlicher Redaktion und kundenzentriertem Makleralltag. Er erkennt, welches Format für welche Zielgruppe sinnvoll ist, und liefert Vorschläge, die schon parametriert sind und weiterhin fachlichen Ansprüchen genügen. Der Buddy spart Zeit, reduziert Fehler und sorgt dafür, dass hochwertige Inhalte auch in Richtung der Kundenkommunikation genutzt werden – statt in der Schublade zu bleiben.
Von wem kommen die Inhalte?
Heß: Die Inhalte stammen überwiegend aus unserer erfahrenen Redaktion – wir haben Fachredakteure, die sich auf Versicherungs- und Maklerthemen spezialisiert haben. Darüber hinaus beziehen wir Beiträge von Gastautoren, Praktikern, Experten aus der Branche sowie Partnern, die fachliche Tiefe beisteuern wie Rechtsanwälte, Aktuare, Poolexperten. Für spezifische Module können auch Partnerinhalte eingebunden werden.
Roß: Zusätzlich werden in der Plattform auch weitere Modelle möglich sein. Versicherer können eigene Inhalte beisteuern, die kuratiert und freigegeben werden. Auch Produktinhalte können so gezielt ausgesteuert werden. Ziel ist es, fachliche Inhalte aus unserer Branche kundenorientiert und im individuellen Maklerstil zur Verfügung zu stellen, jedoch mit zentraler Qualitätssicherung.
Entwickelt sich Pfefferminzia damit insgesamt in eine neue Richtung?
Heß: Pfefferminzia behält den journalistischen Kern, die Qualität und Unabhängigkeit. Das Fundament bleibt also – wir bauen darauf auf. Wir werden zu einer Bühne, Plattform und Infrastruktur für Makler. Der Wandel ist evolutionär, nicht radikal: Wir adaptieren, ergänzen und integrieren, statt vollkommen neu zu starten.
Roß: Es ist eine strategische Weiterentwicklung. Die Richtung verschiebt sich von reiner Medienleistung, die wir in hoher Qualität und Reichweite über alle Medientypen spielen, zu mediengestützter und moderner Dienstleistung und Plattform. Aber ohne das Fundament aufzugeben: Der journalistische Anspruch bleibt eine wichtige Säule, die für Qualität und Unabhängigkeit steht. Ebenso bleibt die enge Verbundenheit zu unseren Maklern und Versicherern.
Welche Rolle spielt dann noch der journalistische Kern neben den Plattformen?
Heß: Eine ganz zentrale Rolle. Der journalistische Kern ist unsere Garantiekarte – ohne den redaktionellen Anspruch hätten wir nicht das Vertrauen der Branche. Die Unabhängigkeit, kritische Infragestellung, Qualität und Tiefe sind die Basis, auf der wir aufbauen. Plattform und Tools sind die Vehikel – aber ohne fundierte Inhalte kein Wert. Wir wollen nicht Technik um der Technik willen, sondern Inhalte, die Wirkung entfalten.
Roß: Der journalistische Kern und auch unsere Marktreichweite sind unsere Differenzierung. Viele neue Anbieter bieten smarte Tools, aber kaum jemanden gibt es, der zugleich die für die Tools so wichtigen qualitativ hochwertigen Inhalte liefert. Das erzeugt Glaubwürdigkeit, Haltung und Relevanz. Zudem liefert uns der journalistische Zugang den Input für Themen, Trends, Use Cases – die wir dann in die Plattform einfließen lassen. Auch unser breites Netzwerk durch die neutrale und unabhängige Positionierung eines Medienanbieters sorgt für Glaubwürdigkeit und Breite.
Wie geht es nun weiter?
Heß: Wir werden sukzessiv Module freischalten – Beta-Versionen mit ausgewählten Maklern, Feedback-Schleifen implementieren, iterativ weiterentwickeln. Parallel gehen wir Partnerschaften mit Pools, Softwarehäusern und Dienstleistern ein, um Schnittstellen zu definieren und Modularität auszubauen. Ziel ist, dass Pfefferminzia.pro kontinuierlich wächst.
Roß: Wir wollen keinen Big Bang, sondern werden im steten Feedback und Austausch mit unseren Partnern sukzessive Funktionen ausrollen. Es passiert derzeit unglaublich viel in Sachen neuer Anwendungen, Automatisierungen und Tools, dementsprechend werden wir Leistungen und Möglichkeiten stets weiterentwickeln. Neben den genannten Partnern laden wir auch Versicherer ein, die Plattform für sich und ihre Maklerbetreuung zu nutzen.




